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Aufregung um Schmalkalder Sorgenfresser

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Aufregung um Schmalkalder Sorgenfresser

Schmalkalden – Bis Ende des 18.Jahrhunderts diente der Eisenkäfig in einer Seitennische des Schmalkalder Marktplatzes zur Bestrafung leichter Verbrechen. Diebe oder „Frauen mit losem Mundwerk“ wurden in den drehbaren Käfig gesperrt. Passanten konnten dann die Pein des Verurteilten durch Drehen des Käfigs erhöhen.

Dass dieser historische Ort im Jahre 2020 erneut Stadtgeschichte schreiben würde, dürften die wenigsten Geschichtsinteressierten geahnt haben.

Seit Donnerstag ist das „Trillerhäuschen“ Symbol einer Aktion zum Thema Corona / Covid 19, welche der Schmalkalder Ralph Eckardt gemeinsam mit der Facebookgruppe DNSB – Der neue Schmalkaldische Bund initiert hat.

„Bis zum Sonntagabend kann jeder, der mag. am „Trillerhäuschen“ beschriftete Einwegmasken oder Ähnliches befestigen. Wir glauben, dass der Käfig auch einen guten symbolischen Charakter für die derzeitige Situation hat. Hier kann jeder, der seine eigene Meinung zur derzeitigen Lage loswerden will und irgendwie auch ein bissel Frust besitzt oder eben auch nicht, seine ganz persönliche Meinung gerne einfach mal auf eine Maske schreiben und sie dann dort anbringen.“ sagte uns Ralph Eckhardt, einer der Initiatoren.

 

 

Und die Menschen haben offenbar auch das Bedürfnis, diese Möglichkeit der freien Meinungsäußerung wahrzunehmen. „Ich hasse Corona. Die ganze Zeit zu Hause hocken.“ steht auf einem Stoffstück zu lesen. Oder „Angst essen Seele auf“ auf einem anderen.

 

 

 

 

„Gerne gesundheitsrelevante Aspekte, traurige Dinge, Anmerkungen zum Fehlen sozialer Kontakte, Euer Denken über die Maskenpflicht bis hin zu Grundrechten oder Äußerungen zu den derzeitigen Einschränkungen. Wegen uns auch Worte an die Politik gerichtet. Sorgen und Ängste, beruflich wie privat. Wer mag, sehr gerne auch ein paar liebe Wünsche, Hoffnungen oder Gebete für sich oder andere. Eben genau das, was jedem am Herzen liegt.“ schreiben die Initiatoren auf ihrer Seite weiter.

 

 

 

 

 

 

 

„Wir stellen hiermit ausdrücklich klar, dass wir Corona nicht verleugnen, sondern eher die Art und Weise, wie und was daraus gemacht wurde !! Wir sehen diese Masken-Aktion einfach mal wie das Anbringen eines Schlosses mit BOTSCHAFT an einer Brücke und hoffen, das Ordnungsamt lässt diese bis zum Sonntag bestehen.“ heißt es von Seiten des DNSB.

Am Sonntagabend wollten die Organisatoren die Aktion mit einem Gesamtfoto beenden. Doch irgend jemand kam ihnen dabei zuvor. Am Samstag Vormittag waren alle Masken und Schilder entfernt. Nur einzelne Fäden erinnerten an die Aktion. Wer hinter der nächtlichen“Säuberungsaktion“ steckt, ist bislang völlig unklar.

 

 

 

Das ist alles, was von der „Masken-Aktion“ übrig geblieben ist. Das Herz ist aus den Resten.

 

Foto: privat

 

„Wir wissen ja nicht, wer es war oder wo sie bzw. in welcher Akte sie gelandet sind – so wie früher. Wir lassen uns nicht von solchen Zerstörungen herunterziehen. So ist das eben derzeit in unserem Land. Wir sind alle mit HERZ dabei, denn nur damit können wir tatsächlich etwas zum Positiven bewegen.“ schreibt uns Ralph Eckhardt.

Am heutigen Samstag wurde die Aktion ein zweites Mal gestartet.

 

 

Foto: privat

 

Man darf gespannt sein, ob es irgendwann gelingen wird, Gegner wie Befürworter an einen Tisch zu bekommen. Denn, wie sagte Schauspieler und Kabarettist Uwe Steimle so treffend: „Wir müssen miteinander reden. Vor allem solange noch Zeit ist!“.

 

Hier die Bildergalerie: 

Fotos: MKD [thüringen]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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