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Neukirchen – Idee für die Zukunft des Kulturhauses

C MKD [thüringen]/Symbolbild

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Neukirchen – Idee für die Zukunft des Kulturhauses

Eisenach – Um eine mögliche Weiternutzung des Kulturhauses Neukirchen ging es am Freitag, 24. März, bei einem gemeinsamen Termin der Eisenacher Stadtspitze mit Vertretern der Interessengemeinschaft Kulturhaus Neukirchen. Auf der Suche nach einem potenziellen Betreibermodell schauten sich die Teilnehmer die eingetragene Genossenschaft Grüner Baum in Steinbach im Wartburgkreis an.

Anfang dieses Jahres sind Christian Stein, Torsten Beck und Samuel Schürmann von der IG Kulturhaus Neukirchen auf die Eisenacher Stadtverwaltung zugekommen, um eine Lösung für die Nachnutzung des Objektes in dem Ortsteil der Stadt Eisenach zu finden. Die Stadt wird jedoch finanziell in den nächsten Jahren nicht in der Lage sein, ein Objekt solcher Größenordnung zu sanieren. Zudem existieren auch in anderen Ortsteilen Projekte, welche noch umgesetzt werden müssen.

Beide Partner wollen gemeinsam an einem Strang ziehen. So entstand die Idee, sich andere Betreibermöglichkeiten in der Region anzuschauen. Als potenzielles Beispiel für eine gelungene Umsetzung gilt die eingetragene Genossenschaft „Grüner Baum“ in Steinbach. Gemeinsam mit Bürgermeister Christoph Ihling, dem Hauptamtlichen Beigeordneten Ingo Wachtmeister und dem städtischen Hochbauingenieur Martin Gensel schauten sich die drei Vertreter der Interessengemeinschaft sowie Ortsteilbürgermeister Eckhard Pecher vor Ort in Steinbach dieses Projekt an. Von Dr. Michael Brodführer, Bürgermeister der Stadt Liebenstein, und Patricia Haupt, Vorstand der Steinbacher Genossenschaft „Grüner Baum“, erfuhren sie, wie ein Zusammenschluss von Unternehmern und Kommune gelingen kann.

 

Projekt in Steinbach gut für die Dorfgemeinschaft

In Steinbach haben sich mehrere Unternehmer, die Stadt Bad Liebenstein und ein ortsansässiges Kreditinstitut zur Genossenschaft zusammengeschlossen. „Ziel war es, die Dorfmitte Steinbachs neu zu beleben und zu einem Treffpunkt der dörflichen Gemeinschaft zu machen“, berichtete Patricia Haupt. Das ist geglückt. Hier treffen sich Steinbacher Dorfbewohnerinnen und -bewohner zum Zukunftsstammtisch, an den Wochenenden gern ältere Menschen zu Kaffee und Kuchen. Zugleich kann ein Saal für größere Veranstaltungen gemietet werden. Der Saal wurde über Fördermittel des Städtebaus saniert und wird an die Genossenschaft zu üblichem Zins verpachtet. Die Stadt kann durch die Verpachtung Einnahmen generieren. Ebenso ist im „Grünen Baum“ ein Thüringer-Wald-Shop integriert, in dem unter anderem die originalen Steinbacher Messer sowie das Bier der Steinbacher Stupps-Brauerei verkauft werden. Ein Teil der Immobilie ist als Co-Working-Space vermietet. „Wir haben klein angefangen, erst einmal nur tageweise geöffnet“, erzählte die Vorsitzende. Inzwischen gibt es im Café eine hauptamtlich tätige Angestellte, im Service helfen aber auch Jugendliche aus dem Dorf mit.

„So ein Projekt kann eine Eigendynamik entwickeln und eine Dorfgemeinschaft auch stärken“, betonte Bürgermeister Christoph Ihling und bedankte sich bei Dr. Michael Brodführer und der Genossenschaft für die Vorstellung des Projektes und die zahlreichen Tipps. Auch die IG-Vertreter ebenso wie der Ortsteilbürgermeister zeigten sich von der Steinbacher Initiative begeistert. „Zunächst bin ich froh, dass sich in Neukirchen junge Leute zusammengefunden haben, die Initiative ergreifen und sich engagieren wollen, damit das Kulturhaus nicht abgerissen wird“, lobte Eckhard Pecher. „Ich kann mir vorstellen, dass die Dorfgemeinschaft das ähnlich wie in Steinbach leisten kann“, erklärten die IG-Vertreter. Haltung der Interessengemeinschaft ist es nicht, dass sich die Stadt Eisenach finanziell einbringt. Es ginge eher darum, dass die Stadt die Dorfgemeinschaft bei dem Vorhaben unterstützt, meinten Torsten Beck, Samuel Schürmann und Christian Stein. Der Erhalt des Kulturhauses in Neukirchen sei nicht nur für ihren Ort von Bedeutung, sondern auch für die Dörfer im näheren Umfeld, da er über einen großen Saal für Veranstaltungen und Feiern verfügt. Tanz-Abende wären ebenso möglich wie größere Hochzeiten oder Schuleinführungsfeiern.

 

Wie geht es weiter?

Mögliche Ideen, wie erste Veranstaltungen in den kommenden Monaten in dem Objekt etabliert werden können, sollen demnächst zwischen Stadt und Interessengemeinschaft besprochen werden. „Wir stehen der Interessengemeinschaft bei Bedarf auch fachlich zur Seite – etwa, wenn es um die Suche nach geeigneten Fördertöpfen für Projekte geht“, sagte Ingo Wachtmeister die Unterstützung der Stadt zu.

„Dörfliche Initiativen müssen sich überregional vernetzen“, hob Dr. Michael Brodführer hervor. Der Besuch der Eisenacher Delegation in Steinbach sei ein Schritt in die richtige Richtung, freuten sich die Steinbacher über den Vorstoß. Ein Gegenbesuch in Neukirchen wurde bereits vereinbart.

Foto: Martin Gensel, Christoph Ihling, Carolin Lippold, Samuel Schürmann und Torsten Beck, Eckhard Pecher und Ingo Wachtmeister (von links) besichtigten den sanierten Saal in Steinbach. Patricia Haupt (4. von links) erläuterte die Nutzungsmöglichkeiten.

© Stadt Eisenach/Katja Schmidberger

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